Meine Nachbarn haben eine neue Hamsterin. Sie heißt Uschi Sören. Sören für den
Fall, dass sie doch ein Junge gewesen wäre…oder generell, man kann ja nie wissen.
Sie ovuliert. Und dann zieht sie sich zurück und ist selbst nachts nicht aktiv.
Ich bin nachts auch nicht aktiv. Bzw. ich tue nur das, was gerade so nötig ist.
Rechten Arm ausbreiten, mit der linken die Bettdecke lupfen, Kind kullert ran, Decke
runter… so gut wie einschlafen, dann vorsichtig den rechten Arm wieder ran holen,
weil ja, die Gelenke…man wird ja nicht jünger.
Hamster leben wenn’s gut läuft, etwa drei Jahre. Wir leben etwas länger. Dafür
ovulieren wir nur einmal im Monat. Die Hamsterfrau ist alle 4-5 Tage geschlechtsreif.
Folglich hat sie alle paar Tage diesen Hormon-Drop… Bin ich froh. Mir reicht das
schon einmal pro Monat und es ist eine unschöne Angelegenheit. Meine Söhne
kriegen das voll mit. Ich denke, dass ich der Menschheit damit einen Dienst erweise,
offen über mein Blut zu sprechen. Neulich in der Arztpraxis, da flüsterte die
Arzthelferin, pardon, medizinische Fachangestellte, so über den Tresen, als es um
„das Blut“ ging. Das war quasi reverse – „Helga, weißt du wo die Kondome sind?“ Ich
habe überhaupt kein Problem damit, über meine TAGE zu sprechen. Ich wiederhol’s
nochmal: MENSTRUATION.
Es gibt keine Pointe. Ich fand es nur maximal witzig, dass die Hamsterin Uschi Sören
heißt und einen Zyklus hat. Und wenn ich mich das nächste Mal in Selbstmitleid
winde und meinen Östrogen Drop als Super-Gau wahrnehme, denke ich an Uschi
Sören. Und jetzt nochmal alle: MENSTRUATION.